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Mission ist Gottes Mission, an der wir eingeladen sind, uns zu beteiligen. Nicht die Kirche ist der Ursprung von Mission, denn sie verdankt sich selbst der göttlichen Sendung.

Wer ChristIn ist und zur Kirche gehört, „ist“ MissionarIn und kann sich dieser Sendung nicht entziehen. Mission wird nicht an „ SpezialistInnen“ delegiert.

Mission darf nicht als Ausdehnung des Machtbereichs der Kirche gesehen werden. Sie muss eine Ausweitung des Dienstes am Leben und am Glück der Menschen sein. Ziel der Mission ist die Verwirklichung des Reiches Gottes. Sie bedeutet deshalb auch Parteinahme für die Armen, Entrechteten und Ausgegrenzten. Sie bedeutet ein Sich Verbünden für Menschenwürde und Überleben.

Mission ist so umfassend wie die Schöpfung Gottes. Die ganze Wirklichkeit, alle Bereiche des menschlichen Lebens und der Natur, sollen erfasst werden von der Liebe Gottes. Das gilt für die Psyche des Menschen genauso wie für das menschliche Zusammenleben, die Strukturen der Gesellschaft, der Wirtschaft und der Politik. Der unterschiedliche Kontext der Welt bringt so ein breites Feld missionarischer Ausdrucksformen mit sich.

Christliche Mission liest die „Zeichen der Zeit“ und deutet sie im Licht des Evangeliums. Weit entfernt von einem Kulturpessimismus versucht sie, Zeichen für den Anbruch der Gottesherrschaft in der Welt zu entdecken, da anzuknüpfen und zusammenzuarbeiten „mit allen Menschen guten Willens“. Der Weg (die Methode) der Mission wird im Dialog gesehen.

Mission lebt von der Vision, dass der Geist weht, wo er will, und dass alles in Christus versöhnt ist. Von daher kommt eine tiefe Wertschätzung für die verschiedenen Religionen und Kulturen. Zur Mission gehört wesentlich die Praxis eines respektvollen, lernbereiten Dialogs mit Angehörigen anderer Religionen und Kulturen.

Christliche Mission will in persönlichen Kontakt bringen mit Jesus Christus, der das endgültige Sakrament der Liebe Gottes in der Welt ist. Dafür ist das Mitgehen mit Jesus zu den Armen, Kranken und Ausgeschlossenen genauso wichtig wie Katechese und sakramentale Feiern. Mehr noch: Wo Katechese und sakramentale Feiern nicht zu diesem Mitgehen mit Jesus – zur Jüngerschaft – führen, sind sie fruchtloses Tun.

Entnommen von Bilum (Heft 1 Begegnung und Befreiung)